… oder wie sich innerhalb einer woche mein allgemeiner gemütszustand von richtig schlecht in sehr gut zurückverwandelte – dank santa rosa und san francisco :)
arcata/eureka (8)
nach einer wunderbaren ersten woche und unserem unvergesslich schönen tag auf dem gold bluffs beach campground ging es nach arcata, einer kleinstadt, von der wir beide zu anfangs dachten, dass diese uns besonders gut gefällt! eine alternative stadt, in der so ungefähr alles grün ist, was man sich nur vorstellen kann. die städtische müllabfuhr fährt mit solarautos, die meisten häuser nutzen alternative energien und an der dort ansässigen uni wird jährlich studenten nachhaltigkeit und ökologie gelehrt! super, dachte ich noch am morgen, als wir aufbrachen… das wird sicherlich interessant und cool…
doch leider war arcata genau das gegenteil. wir kamen dort an und waren umgeben von richtigen freaks… aber nicht nur irgendwelchen, die waren einfach alle echt fertig! überall hupten autos, weil mal wieder einer derjenigen bei einer roten ampel aufs autodach sprang, auf der hauptstraße spielten „väter“ mit ihren kleinsten fighten und rollten sich auf der straße, sprangen gegen hauswände und ähnliches…
da auch noch nebensaison ist, waren kaum touristen da und man fühlte sich so unwohl wie man sich eben nur fühlen konnte! vorher noch beseelt von der idee in dieser stadt im auto zu nächtigen, wollte ich nach einem mittagessen dort nur noch eines: WEG!!! und das lieber früher als später! am besten: SOFORT!
also fuhren wir noch am selben nachmittag weiter nach eureka! auch diese stadt war einfach nur weird und außer der kleinen altstadt, die echt ganz nett war, verschwamm auch diese stadt für mich zu einem ort, den ich einfach nicht ausstehen konnte. überall komische menschen, die einen komisch anschauten und wir mussten nun wohl oder übel auch noch dort übernachten, da es schon langsam dunkel wurde. natürlich lag es in eureka auch vor allem an dem nebel, der einfach auf die stimmung drückte, und auch dran, dass dieser ort ab 6 uhr einfach wie ausgestorben war und man nicht wusste, was man jetzt bis zum einbruch der dunkelheit noch groß machen sollte… da entdeckten wir durch zufall winco, einen der größten und günstigsten supermärkte… hier vertrieben wir uns also die zeit, bis wir unsere schlaflocation im dunkeln aufsuchen konnten…
roadtrip – du machst mich fertig!
fort bragg/mendocino (9-10)
wir verließen also direkt in der früh gegen 6 eureka richtung mendocino und fort bragg, was weiter unten an der westküste liegt. auf unserem weg dorthin fuhren wir durch die allerschhönste landschaft und natürlich ließen wir uns auch den drive-thru tree park nicht entgehen… für den stolzen preis von $5 kann man mit seinem auto durch einen lebenden redwood baum fahren – das klingt cooler, als es tatsächlich war ;) das beste war aber ein typ aus texas, der mit seiner nagelnauen corvette zwar auch die $5 bezahlte, sich dann aber nicht traute durch den baum zu fahren, sondern außen herum fuhr und sich dann so davorstellte, dass seine frau ein foto machen konnte, auf dem es so aussah, als wäre er durchgefahren :)
zu mendocino lässt sich nur soviel sagen: trotz des nebels und der ganz besonderen stimmung, die dort herrschte (vielleicht auch gerade deshalb), verliebten wir uns sofort in diesen kleinen malerischen ort an der rauhen küste nordkaliforniens. der ort ist nicht groß und hat vielleicht 1000 einwohner, aber die alten häuser und die großen grundstücke mit ihren weißen holzzäunen machen es einmalig. hier war es sogar richtig schön, dass eben noch nicht wirklich viele touristen da waren und so konnten wir entspannt durch die kleine stadt schlendern, die wir am nächsten morgen nochmal bei schönstem sonnenschein sehen sollten…
unsere nacht verbrachten wir auf einem campground zwischen den beiden städten mendocino und fort bragg und hier erlebte ich das erste mal, was es heißt wirklich auf einem roadtrip zu sein: ich freute mich sehr auf eine heiße dusche, doch leider konnte ich in diesem campground die dusche nicht wirklich genießen. in den beiden frauenduschen krabbelte das geziefer nur so rum und bei einer dusche kam kein heißes wasser… also musst ich wohl oder übel bei den männern duschen. auch dort hingen über meinem duschkopf 2-3 spinnen und eine begann sich ständig abzuseilen und wieder hochzuziehen… ich glaube das war die erste heiße dusche auf unserem roadtrip, bei der ich kein geld mehr für heißes wasser nachwerfen musste ;)
so langsam brauchte ich mal wieder positive erlebnisse…
und da waren sie auch schon: als wir am nächsten tag den big river entlang wandern wollten, dauerte es ganze 2 minuten, bis sich meine stimmung noch mehr aufhellte – das war nämlich, als felix rief:
„oh scheiße! wir haben schon wieder einen platten – im selben reifen!“
ja, das nenne ich ein positives erlebnis! das einzige was mich jetzt noch aufmunterte war die tatsache, dass ich vorausschauend in bend 2 von den fix-a-flat flaschen kaufte! also gingen wir nur ein bisschen spazieren und machten uns dann so schnell wie möglich dran, irgendeine werkstatt zu finden, die uns zwei neue reifen aufziehen konnten!
lange rede, kurzer sinn: wir fanden eine werksttt, die noch 2 reifen für unseren van da hatten und sie uns in einer halben stunde draufmachten. währenddesen schlenderten wir durch fort bragg und dort kam dann auch das glück zurück. als wir am botanischen garten vorbeikamen, hatte der gerade heute freien eintritt und so sahen wir uns den gigantischen park, mit eigenem strandzugang an und versuchten auszublenden, was uns die zwei reifen für ein loch in unsere reisekasse fressen würden :/
nach einem ausgiebigen strandspaziergang am glass beach (tausende von abgerundeten buntglasscheiben bildeten den „sand“) und einem essen, das wir mit dem campingkocher am strand zu uns nahmen, konnten wir an diesem abend auch noch wale und robben im meer spielen sehen, einen schwarm pelikane an uns vorbeiziehen und die welt sah schon wieder viel besser aus!
alles wird gut, susanne!
sonoma coast (11)
am nächsten tag, nach einer weiteren nacht im auto, machten wir uns auf den weg an die sonoma coast. dort wollten wir vor allem die beiden orte jenner und bodega bay anschauen. in jenner machten wir einen kurzen stop, bevor wir auf dem campground nahe bodega bay ankamen. dieser campground war echt toll – obwohl wochenende war und jeder spot am abend besetzt war, so sah und hörte man doch recht wenig voneinander und wir genossen die lage direkt in den dünen der bodeag bay. am nachmittg entschlossen wir uns zu einer dünenwanderung aufzubrechen und auf unserem weg ans meer konnten wir unter anderem rehe grasen sehen, hasen hoppelten um uns herum und als wir am sehr windigen (und kalten!) strand ankamen, kamen uns auch noch drei reiter auf ihren pferden entgegen… der strand war super – zwar nichts zum sonnenbaden – aber ein sehr natürlicher, wilder und stürmischer strand und wäre es nicht so windig gewesen, so hätte man dort lange zeit verbleiben können.
am abend wurde es dann aber ziemlich kalt und wir mussten uns am feuer wärmen. da uns das feuerholz ausging, schlüpften wir an diesem abend schnell in unser „zelt“ – den van ;)
santa rosa (12-13)
nachdem wir am morgen noch mal schnell umsonst duschten (nicht wie üblich mit coin-operated hot showers), machten wir uns nach einer kleinen rundfahrt durch bodega bay, wo wir das beste clam chowder überhaupt aßen) auf unseren weg nach santa rosa. santa rosa liegt im landesinneren und das bedeutete, dass sich das wetter schlgartig von neblig in 30°C und sonne pur verwandelte.
dort angekommen spürte man das erste mal so richtig den spanisch-mexikanischen einfluss, was sich in den menschen, den häusern und der lebensart widerspiegelte! nachdem wir unseren campground aufgesucht hatten und uns für nen coolen platz nahe des spring lake entschieden hatten, umwanderten wir einmal den see und genossen die sonne, bevor wir gegen abend in die innenstadt fuhren, um russian river brewing company zu besuchen! außerdem buchten wir noch recht kurzfristig und spontan ein motelzimmer für 2 nächte in san francisco, bevor wir am campfire würstchen und s’mores grillten ;)
am nächsten tag entschlossen wir uns spontan noch einen tag hier zu bleiben, verlängerten den campground und chillten einfach mal den ganzen tag am strand, schlenderten durch die kleine, aber schöne, innenstadt und genossen das nichtstun und die planung und vorfreude auf eines unserer highlights unseres trips – wenn es das überhaupt gibt…
san francisco – wohin wir am nächsten tag aufbrechen werden!
es folgt der beitrag:
san francisco (14-16)
santa cruz (17)
monterey (18-19)
cambria (20)
santa barbara (21-22)
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