… we’re togeeeeether supporting you toniiiiiiiigghht…
nach beinahe vier wochen hier und auch schon zwei besuchten heimspielen (auswärtsspiele sind hier auch echt nicht zu machen, da tausende kilometer entfernt) der vancouver whitecaps, muss ich euch endlich mal von der „fußballszene“ hier berichten. um es zu anfangs schon mal klarzustellen: mit unserer fußballkultur ist das hier überhaupt nicht zu vergleichen.
hier in vancouver ist fußball eine „randsportart“ und man findet in der supporting area (in der in deutschland ultras zu finden sind) frauen, kinder, omas und opas (JA!) und alle feiern, essen und trinken gemeinsam, wie wenn man auf einem großen picknick wäre. lediglich die ersten paar reihen hüpfen, singen und klatschen 90min (ja, hier dauert ein spiel auch so lange ;-)) durch… aber die southsiders, wie die „ultra“ gruppierung hier heißt, geben sich viel mühe und der support wird immer besser… materialien haben sie vorwiegend doppelhalter (u.a. einen für jeden spieler des teams, mit konterfei desjenigen), die aber nur vor dem spiel, bei toren, in der halftime oder nach dem spiel hochgehalten werden dürfen. ein paar fahnen gibt es auch, die ab und zu geschwenkt werden. alles in allem also gute voraussetzungen, um auch in vancouver fußballluft zu schnuppern…
bei unserem ersten heimspiel gegen toronto fc (allerdings ohne frings – der war verletzt zuhause geblieben) saßen wir noch abseits der southsiders und beobachteten das bunte treiben um uns herum auch etwas verwundert: das wässerige stadionbier bspw. hatte hier echt jeder in der hand, obwohl 0,25l der wässerigen brühe bei ca. 5€ lag!!! es wurden teilweise sogar ganze mahlzeiten auf tellern zum jeweiligen platz gebracht… und popcorn und erdnüsse im stadion sind hier auch gang und gäbe… fast so als wäre man im kino. allerdings sind bei mehr als der hälfte der plätze alkoholkonsum nicht erlaubt – da bekleckern sich dann die leute beim an-den-platz-gelangen eben mit ketchup oder fleischsaft…
beim nächsten spiel (derby gegen seattle sounders) gingen wir dann vorher (da lief das grandiose! einzigartige! unvergessliche! championsleague finale) ins pub (das offizielle lokal der southsiders), um uns dort mit einigen von ihnen zu treffen, mit denen wir schon vorher kontakt aufgebaut hatten. zusammen zog man dann in der halbzeit des cl-finales gemeinsam in einem lautstarken marsch durch die stadt richtung stadion… (jetzt kann ich schon englische schlachtrufe und anfeuerungslieder ;-))
dort angekommen hatten wir eigentlich erst plätze etwas weiter oben in der supporting area, aber kurz nach anpfiff wurden wir in die zweite reihe geholt und durften dort dann das ganze spiel sozusagen aus der ersten reihe ;-) verfolgen… allerdings verhielt es sich zu anfangs wieder so, wie man es auch aus dem max-morlock-stadion gewohnt ist… das bessere team und trotzdem liegt man durch ein dusseliges tor erstmal hinten, bis man dann ausgleicht, nur um dann erneut wieder in rückstand zu geraten – waren wir jetzt eigentlich grad in vancouver oder beim glubb-spiel??? so genau wusste man das öfter nicht ;-) doch dann wurde kurz vor schluss doch noch der ausgleich erzielt und ich wusste – beim glubb kann ich hier nicht sein ;-)))
aber natürlich gerät unser heißgeliebter verein hier trotzdem nicht in vergessenheit und wir haben es uns natürlich nicht nehmen lassen, unsere farben auch in der kurve der southsiders stolz zu vertreten… es fließt eben rot-schwarzes blut durch unsere adern ;-)
achja, eine kleine randnotiz: als die meldung die runde machte, dass der deutsche verein aus dem süden das cl-finale im elfmeterspiel verloren hat, da war man sich bei all dem jubel, einklatschen mit dem nachbarn und der schadenfreude dann noch nicht mehr sicher in welchem stadion man sich hier gerade befand ;-)
jetzt wünsch ich euch noch viel spaß beim anschauen meines ersten selbst erstellten videos (mit etwas glück und gut geschultem auge könnt ihr vielleicht auch felix und mich erkennen…)
greets and kisses aus der zweitschönsten stadt der welt ;-)
eure susa